Zentrum
Bis Ende der 1960er Jahre befand sich das Billstedter Zentrum an der Billstedter Hauptstraße links und rechts der Einmündung des Schiffbeker Weges, die auch als „Billstedter Knoten“ bezeichnet wurde. Hier endeten bis zur Eröffnung der U-Bahn-Haltestelle Billstedt im September 1968 die Straßenbahnlinien, hier befand sich der Busbahnhof und hier war ein bedeutender Anteil des Billstedter Einzelhandels konzentriert. Es gab Bäckereien und Schlachtereien, einen Fischhändler, Milch- und Feinkostgeschäfte sowie andere Lebensmittelhändler, ferner Bekleidungs-, Schuh-, Lederwaren-, Spielzeug- und Schreibwarengeschäfte, Bank und Apotheke waren hier ansässig, und schließlich fanden sich hier auch einige Einkehrmöglichkeiten. Zum Teil waren es alteingesessene Unternehmen, die teilweise schon vor dem Ersten Weltkrieg gegründet worden waren, wie beispielsweise das Textilhaus Magnus, die Schlachterei Kupfer, Leder Bendfeldt und das Traditionslokal Vocke mit seinem bis zu 1.000 Personen fassenden Saal. Teils handelte es sich aber auch um kleinere Geschäfte, die sich erst nach Ende des Zweiten Weltkrieges an der Südseite des Knotens in schlichten, eingeschossigen Pavillions angesiedelt hatten.
Der Platz am Billstedter Knoten hatte seine damalige Gestalt Ende der 1930er Jahre erhalten: Ursprünglich hatte die Straßenbahn das sogenannte Chausseehaus an der Gabelung von Billstedter Hauptstraße und Möllner Landstraße umrundet. Aufgrund des zunehmenden Automobilwesens wurde diese Wendeschleife an die Einmündung des Schiffbeker Weges vorverlegt. Aus dem selben Grund hatte man auch wenige Jahre zuvor den in den 1920er Jahren ins Leben gerufenen Wochenmarkt von hier an seinen heutigen Standort am Öjendorfer Weg verlagert.
Zu einer erneuten, grundlegenden Umgestaltung des Billstedter Knotens kam es dann ab 1970. Die Straßenbahnschienen wurden entfernt, die Straßenführung der Billstedter Hauptstraße begradigt, der Schiffbeker Weg auf vier Fahrspuren verbreitert und durch die Moorfleeter Brücke nach Billbrook verlängert. Hiermit trug man dem abermals gestiegenen Verkehrsaufkommen Rechnung. So waren 1967 an einem Tag auf der Billstedter Hauptstraße nicht weniger als 47.000 Fahrzeuge gezählt worden.
Weichen mussten dafür die gründerzeitliche Bebauung auf der linken Seite des Schiffbeker Weges, die Bauten auf dem Billstedter Knoten selbst und die Pavillions an seiner Südseite. Die hiervon betroffenen Einzelhändler siedelten zum Teil in das damals neuerrichtete Einkaufszentrum an der U-Bahn-Haltestelle, die Anfänge des heutigen Billstedt Centers, über.