Kirchsteinbek. Ein holsteinisches Dorf wird von Hamburg verschluckt
Über viele Jahrhunderte hinweg hatte Kirchsteinbek eine herausragende Stellung in dem Gebiet östlich von Hamburg inne. Zum einen war es der Zentralort eines Kirchspiels, das sich bis zum Westrand des Sachsenwaldes erstreckte, zum anderen spielten die hier im Frühjahr und Herbst abgehaltenen Jahrmärkte eine wichtige Rolle für die ländliche Gesellschaft. Ab Ende des 19. Jahrhunderts setzte dann im Zuge der Industrialisierung ein Bedeutungsverlust ein. 1927 ging es in der preußischen Großgemeinde Billstedt auf, zehn Jahre später wurde es nach Hamburg eingemeindet. Hatte Kirchsteinbek sich bis dahin noch in weiten Teilen soziale Eigenständigkeit und ein dörfliches Gepräge bewahrt, so wurde seine Feldmark nach dem Zweiten Weltkrieg zügig den Bedürfnissen der Elbmetropole dienstbar gemacht: massiver Bau von Sozialwohnungen, breite Verkehrstrassen und mehrere Deponien veränderten nun grundlegend sein Erscheinungsbild. Doch auch heute findet man noch vielfältige Spuren des einstmals stolzen Kirchdorfs und eine hohe Identifikation mit dieser weitgehend unbekannten Schönheit im Hamburger Stadtteil Billstedt. Das vorliegende Buch macht diese Wandlung Kirchsteinbeks durch mehrere detailreiche und ganz unterschiedliche Texte sowie einen umfangreichen Abbildungsteil auf sehr anschauliche Weise nachvollziehbar.
1. Aufl. 2016, Broschur 17x24cm, 128 Seiten, 133 Abbildungen, 16 Euro.